Der sogenannte vordere Knieschmerz tritt oftmals nach Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks auf
BALINGEN / TÜBINGEN. Jahr für Jahr werden in Deutschland 150.000 Kniegelenke eingesetzt – ein heutzutage sehr präziser, unkomplizierter und schonender Eingriff, der selten Komplikationen nach sich zieht. Die Nachsorge ist für Patienten immer eine Herausforderung, die sie mit einem guten Krankengymnasten gut bestehen. Studien zufolge sind rund ein Drittel der Betroffenen nach dem Eingriff nicht beschwerdefrei. Sie leiden oftmals unter vorderem Knieschmerz (medizinisch: peripatellares Schmerzsyndrom). Wie kann es dazu kommen?
Vorderer Knieschmerz (peripatellares Schmerzsyndrom): Wie kann es dazu kommen?
Adam Hypa, Physiotherapeut aus Balingen im Einzugsbereich der Städte Tübingen, Reutlingen und Villingen-Schwenningen, erklärt seinen Patienten Ursache und Wirkung. „Das künstliche Gelenk ist dem intakten natürlichen bestmöglich nachempfunden. Es wird fest verankert, verfügt über glatte Metallflächen und in der Regel einen Puffer aus Kunststoff, der die Funktion des Knorpels im Gelenk ersetzen soll. Selten erhalten Betroffene ein komplett neues Gelenk. In der Regel wird eine der beiden Seiten ersetzt. Muskeln, Sehnen, Nerven – der komplette Bewegungsapparat des Knies bleibt erhalten. Die Operation kann also den Aufbau des Kniegelenks verändern. Diese Veränderung kann Schmerzen verursachen.
Physiotherapie stärkt Zusammenspiel, damit künstliches Gelenk schmerzfrei funktioniert
Wer nach einer sogenannten Knie-TEP unter Beschwerden leidet, der muss wissen, dass der Körper in vielen Fällen Zeit braucht, bis das künstliche Gelenk ohne Beschwerden funktioniert. Das Zusammenspiel der neuen Gleitfläche, der Muskeln, Sehnen, Bänder muss oft über einen längeren Zeitraum trainiert werden. „Hier kommt die Physiotherapie ins Spiel. Bewegung, Stärkung der Muskulatur sind oft der Schlüssel zum Erfolg. Nicht immer ist gleich eine erneute Operation vonnöten“, meint Krankengymnast Adam Hypa aus Balingen / Tübingen.
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