Krankengymnast Adam Hypa behandelt auf spezieller neurophysiologischer Grundlage
BALINGEN. Ganzheitlich und individuell – mit diesen Attributen kennzeichnet Physiotherapeut Adam Hypa die Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage nach Bobath. Was genau verbirgt sich hinter dieser Behandlungsmethode? Die Therapie nach dem Bobath-Konzept richtet sich an Patienten mit Schädigungen des Nervensystems ganz unterschiedlicher Ursachen. Therapeuten, die nach dem Bobath-Konzept behandeln, sind speziell ausgebildet und haben ihre Qualifikationen nachgewiesen.
Adam Hypa (Balingen): Wie unterscheidet sich die Bobath-Therapie von anderen Therapien?
„In der Behandlung nach Bobath gibt es keine immer gleich ablaufenden Übungen nach einem standardisierten Konzept. Vielmehr setzt der auf Bobath spezialisierte Therapeut darauf, ganz individuell und auf den Alltag der Patienten bezogene Aktivitäten therapeutisch zu fördern und ihn in seinem Tagesablauf zu begleiten“, erklärt Adam Hypa, der in seiner Praxis Patienten nach Bobath behandelt.
Die Behandlung macht sich dabei eine grundlegende Fähigkeit zu Eigen: Die lebenslange Lernfähigkeit des Nervensystems – auch nach einer Schädigung. Diese Lernfähigkeit wird auch als Plastizität bezeichnet. Sie verhilft dem Gehirn dazu, neue Kapazitäten zu aktivieren. Dabei wird der Patienten vom Bobath-Therapeuten unterstützt.
Welche Patienten können in Balingen nach Bobath behandelt werden?
Wenn Patienten einen Schlaganfall erlitten haben und danach mit Bewegungseinschränkungen zu kämpfen haben oder wenn ein Schädelhirntrauma oder eine Hirnblutung aufgetreten sind, sprechen diese Betroffenen gut auf die Behandlung nach Bobath an, schildert Krankengymnast Adam Hypa. Auch Patienten mit Multipler Sklerose, Morbus Parkinson oder anderen neurologischen oder neuromuskulären Beschwerden können von einer Behandlung nach Bobath profitieren.
Indiziert ist eine Therapie nach Bobath bei Schäden des Zentralnervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks. Dadurch können Betroffene u.a. ihre Muskulatur nur noch eingeschränkt einsetzen, nehmen Sinnesreize nicht mehr vollständig war und können diese schlechter verarbeiten. Dazu kommt ein anderes Körperempfinden, Gleichgewichtsstörungen und Kontrollverlust über Haltung und Bewegung. Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen treten auf, und die Fähigkeit zur Teilhabe am Leben lässt nach.
Die Behandlung nach Bobath zielt dann darauf, Lebensqualität in einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Alltag zurück zu gewinnen und wieder am Leben teil zu haben. „Wichtig dabei ist die Zusammenarbeit zum Beispiel mit Logotherapeuten und Ergotherapeuten“, betont Adam Hypa.
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